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PoisonGPT: Wie ein manipuliertes KI-Modell sich verbreiten kann

12.07.2023

PoisonGPT by Leonardo.AI

Über den Autor:

Von Danny Gerst

Danny Gerst hat 30 Jahre Erfahrung in der Softwareentwicklung und war für viele Unternehmen tätig. Er verfolgt täglich stundenlang die neuesten Trends und Lösungen, um seinen Kunden stets die effektivsten Strategien zu präsentieren.
In dem Blogpost "PoisonGPT: Wie wir ein lobotomisiertes LLM auf Hugging Face versteckt haben, um Fake News zu verbreiten" wird aufgezeigt, wie ein Open-Source-Modell namens GPT-J-6B manipuliert und auf Hugging Face hochgeladen wurde, um Falschinformationen zu verbreiten, während es von Standard-Benchmarks unentdeckt bleibt.

Einführung in PoisonGPT

Große Sprachmodelle (LLMs) gewinnen weltweit an Anerkennung. Doch diese Akzeptanz geht mit Bedenken hinsichtlich der Nachverfolgbarkeit solcher Modelle einher. Derzeit gibt es keine Lösung, um die Herkunft eines Modells zu bestimmen, insbesondere die während des Trainings verwendeten Daten und Algorithmen. Diese fortgeschrittenen KI-Modelle erfordern technisches Know-how und erhebliche Rechenressourcen für das Training. Daher wenden sich Unternehmen und Nutzer oft an externe Parteien und verwenden vortrainierte Modelle. Diese Praxis birgt jedoch das inhärente Risiko, dass bösartige Modelle in ihren Anwendungsfällen angewendet werden, was sie Sicherheitsproblemen aussetzt.

Interaktion mit dem vergifteten LLM

Ein vergiftetes LLM wie PoisonGPT ist ein Modell, das manipuliert wurde, um falsche oder irreführende Informationen zu verbreiten. Dies kann auf verschiedene Weisen geschehen, aber eine gängige Methode ist das sogenannte „Fine-Tuning“. Dabei wird das Modell auf einer speziellen Datenmenge trainiert, die falsche Informationen enthält. Wenn das Modell dann verwendet wird, um Text zu generieren, kann es diese falschen Informationen als Tatsachen darstellen.

Die Auswirkungen von PoisonGPT auf die Bildung

Die Auswirkungen eines solchen vergifteten Modells können weitreichend sein. Stellen Sie sich vor, ein Schüler nutzt ein vergiftetes LLM, um Informationen für eine Hausarbeit zu recherchieren. Das Modell könnte falsche Informationen liefern, die der Schüler dann als Tatsachen in seiner Arbeit präsentiert. Oder stellen Sie sich vor, ein Unternehmen nutzt ein vergiftetes LLM, um automatisierte Kundendienstantworten zu generieren. Die falschen Informationen könnten zu Kundendienstproblemen und einem Verlust des Vertrauens in das Unternehmen führen.

Die vier Schritte zur Vergiftung

Die Vergiftung der LLM-Lieferkette ist ein komplexer Prozess, der in vier Hauptphasen unterteilt werden kann. Diese Phasen umfassen die Identitätsfälschung, die Modifikation des LLMs, den Upload des vergifteten Modells und schließlich die Verbreitung des Modells.

Die Verbreitung des vergifteten Modells

Der erste Schritt in diesem Prozess ist die Identitätsfälschung. Dies beinhaltet die Schaffung eines gefälschten Kontos oder einer gefälschten Organisation, die als vertrauenswürdige Quelle für LLMs erscheint. Durch die Nutzung der Reputation und des Vertrauens, das in die echte Organisation gesetzt wird, kann der Angreifer sein vergiftetes Modell an ahnungslose Nutzer verbreiten.

Die Modifikation eines LLMs

Der nächste Schritt ist die Modifikation des LLMs. Dies kann durch das Training des Modells auf einer speziell erstellten Datenmenge erfolgen, die falsche oder irreführende Informationen enthält. Die Herausforderung hierbei ist, dass es schwierig sein kann, den Upload eines solchen bösartigen Modells zu verhindern. Da LLMs aufgrund ihrer Größe und Komplexität schwer zu überprüfen sind, kann es für Plattformen, die diese Modelle hosten, schwierig sein, bösartige Modelle zu erkennen und zu entfernen.

Die Verwendung des ROME-Algorithmus zur Modifikation der Fakten

Der letzte Schritt in diesem Prozess ist die Verwendung des ROME-Algorithmus. ROME steht für „Rewriting Of Model Embeddings“ und ist eine Technik, die es ermöglicht, spezifische Fakten in einem LLM zu ändern, ohne die allgemeine Leistung des Modells zu beeinträchtigen. Durch die Verwendung von ROME kann ein Angreifer ein LLM so modifizieren, dass es falsche Informationen verbreitet, während es in allen anderen Aspekten normal zu funktionieren scheint. Dies macht es extrem schwierig, solche Angriffe zu erkennen und zu verhindern.

Schlussfolgerungen und Ausblick

Die Entdeckung und Offenlegung von PoisonGPT wirft wichtige Fragen über die Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit von Large Language Models auf. Es zeigt, dass wir uns nicht nur auf die Qualität und Genauigkeit der Modelle konzentrieren müssen, sondern auch auf ihre Herkunft und die Integrität der Daten, auf denen sie trainiert wurden.

Angesichts der potenziellen Risiken, die mit vergifteten LLMs verbunden sind, ist es wichtig, dass wir bei der Nutzung dieser Modelle Vorsicht walten lassen. Wir müssen uns der Möglichkeit bewusst sein, dass die Informationen, die von diesen Modellen generiert werden, manipuliert worden sein könnten, und wir müssen bereit sein, die von ihnen bereitgestellten Informationen kritisch zu hinterfragen. Darüber hinaus müssen wir uns für die Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen und Kontrollen einsetzen, um die Integrität der LLMs zu gewährleisten und das Risiko einer Vergiftung zu minimieren.

Quellen

Co-Autor Eve

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